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23. Februar  2023

Es hat lange gedauert, aber das Warten hat endlich ein Ende. Mit ihrem jüngsten Titel, Ein indisches Mädchen, geht Margarete Dorn gegenüber der bisherigen Arbeit neue Wege.
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Beitrag: Aktuelle Arbeit
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Autorenbildmargaretedorn

Hier weitere Leseprobe 4. Kapitel

Aktualisiert: 26. Okt. 2022

Auf

kannst du die ersten 3 1/2 Kapitel lesen.

Hier 4. Kapitel 2 Hälfte

Viel Spaß.

Eure Margarete Dorn :)


Zuversichtlich sah er den nächsten Tagen entgegen. Seine Selbstzufriedenheit grenzte an Arroganz, aber was konnte schon geschehen?

„1:00 Uhr“ leuchtete es auf der sonderangefertigten Hightech-Uhr von Oberst Knobel, ein Geschenk der IDAG, als er den Hangar betrat. Das Transportflugzeug stand bereit, ebenso ein Hubschrauber, der über eine spezielle Vorrichtung zum Heben und Tragen großer Lasten verfügte. Obwohl, schwer war der KST nicht. Mit einer großen hell- und dunkelgrünen Tarnplane abgedeckt, lag das formschöne Fluggerät auf einer schmalen Transportbühne. Ein namenloser Soldat bewachte das KST. Befehle wurden in der Regel nicht erläutert. Der Rekrut vermutete, er habe es mit Hilfsgütern für ein Erdbebengebiet in Afghanistan zu tun. In Afghanistan ist aber auch immer was los! Wenn man etwas zu tun hat, ist so ein Nachteinsatz nicht ganz so langweilig, dachte der junge Zeitsoldat auf dem Gabelstapler. Er hatte aber weder von einem Erdbeben gehört, noch wollte er genau wissen, um was es sich handelte.

Dass denen immer alles nachts einfällt, sinnierte er weiter, und dann muss alles zack, zack gehen. Jede Wette, dass der Transporter erst morgen Mittag losfliegt, und ich habe mir wieder die Nacht um die Ohren geschlagen. Was solls, noch zwölf Tage, dann sind meine vier Jahre rum und ich bin wieder Zivilist! Halleluja.

Alles lief wie am Schnürchen, der Pilot, ebenfalls ein junger Rekrut, gab sein Okay, von ihm aus konnte die Mission beginnen. Auch der Hubschrauberpilot war, trotz denkbaren schlechten Wetter, bereit, seinen Vogel in den Himmel aufsteigen zu lassen. Nur, wo war die Begleitwache? Oberst Knobel schaute nervös von rechts nach links und suchte die nähere Umgebung ab. Ausgerechnet jetzt musste eine Wache verschwinden? Sabotage? Spionage? Schlamperei? „Verflucht! Was zum Teufel ...“, sagte er zu sich selbst. Nervös lief er auf und ab. Und dann hatte er noch diesen dämlichen Schmidt im Nacken. Was zum Teufel war passiert? Es hat einfach nicht vorzukommen, dass ein Soldat seine Position eigenmächtig verlässt! Wo kommen wir da hin, wenn jeder macht, was er will? Eine riesige Wut sammelte sich in seinem Bauch, sein Blutdruck stieg und sein Magen krampfte sich zusammen. Endlich war sein Baby bereit für den ersten Einsatz. Es durfte jetzt nichts mehr schiefgehen. Dieser Schmidt war schon die Pest. Diese Geheimniskrämerei hätte er auf seine alten (letzten) Tage nicht mitmachen sollen. Aber dieser Stein, dieses faszinierende Pulsieren hatte ihn in seinen Bann gezogen. Die Gelegenheit, mit dem Inhalt des Bernsteines zu experimentieren, konnte er sich nicht entgehen lassen. Wütend und hektisch rannte Oberst Knobel hin und her, wo zum Teufel war die Wache? Ein würgendes Geräusch aus der Männertoilette ließ ihn Unheilvolles ahnen. Der wachhabende Soldat kotzte sich gerade die Seele aus dem Leib und war nicht zu gebrauchen. Oberst Knobel und Herr Schmidt waren außer sich. War der Kerl besoffen? Aber als sie die Tür zum stillen Örtchen öffneten, hörten sie schon, dass dieser Mann in dieser Nacht und den nachfolgenden nicht mehr an einem Einsatz würde teilnehmen können. Eine gepflegte Diarrhö machte sich laut- und geruchsstark bemerkbar. Der Kerl war nicht besoffen, der arme Wicht war richtig krank.

„Ab zum Arzt!“, war der neue Befehl, den der arme Tropf nun erhielt. Oberst Knobel war ein Mann schneller Entschlüsse, aber genauso schnell fand er seine Contenance wieder. „Soldat, äh, wie ist Ihr Name?“, herrschte er den etwas verträumt dreinblickenden Gabelstaplerfahrer in barschem Ton an.

„Hinz“, erwiderte der Angesprochene etwas erschrocken.

„Wie Kunz?“, fragte der Oberst und hatte schon wieder ein charmantes Lächeln auf den Lippen. Nun war Knobel wieder der Alte, seine Wut war verflogen und seine Konzentration kehrte zurück.

„Jawohl, Herr Oberst“, war die nun sehr zackige Antwort. Das war ja mal ein ganz neuer Witz, dachte Robert Hinz und musste mit aller Macht seine Augen unter Kontrolle halten, um sie nicht nach oben zu rollen. Aber einem Vorgesetzten im Range eines Oberst kam man besser nicht blöde. Was will der bloß von mir?, überlegte Hinz. Leichte Panik überfiel ihn. Der soll mich meine Arbeit machen lassen und wieder abhauen. Wieso bin ich nicht gleich wieder zurück zum Büro gegangen? Was treibe ich mich auch hier noch rum? Es ist nie gut, wenn man zu viel weiß. Hier läuft etwas ab, was ich nicht wissen will. Hinz war nicht blöd, hier lief tatsächlich etwas ab. Die Masche mit den Hilfsgütern konnten sie jemand anderem erzählen. Astrein war das hier alles nicht.

„Neue Befehle, Unteroffizier Hinz, begleiten Sie die Fracht zum Bestimmungsort und bewachen Sie diese“, bellte der Oberst und drehte sich auf dem Absatz um. Was?? Auslandseinsatz? Ich? Wieso ich? Weshalb, warum? Moooment! Ich habe nur noch zwölf Tage und will nicht nach Afghanistan. Schießen die da nicht auf alle Ausländer scharf?? Auslandseinsatz? Muss ich doch nicht!? Oder?, schoss es Hinz panisch durch den Kopf. So eine verdammte Kacke. Ich bin ein Idiot. Hinz stand da wie ein begossener Pudel. Was sollte er nur tun? Befehlsverweigerung? Nein, kommt nicht in Frage. Na gut, aber hoffentlich gibt das einen dicken Bonus, ein bisschen Extrageld kann jeder gebrauchen. Die Gedanken überschlugen sich in Robert Hinz, während er wie ferngesteuert in den Transporter stieg. Außer ihm saßen noch zwei Kameraden darin, die ähnlich begeistert aussahen wie er. Er hatte sich immer vorgestellt, dass für einen Auslandseinsatz viel mehr Equipment nötig wäre, dazu viele Soldaten der unterschiedlichsten Einheiten. Aber nur drei Leutchen? Hier war was oberfaul! Resigniert seufzend nahm er neben seinen Kameraden Platz und wartete schicksalsergeben auf das, was auf ihn zukommen würde.





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